Familien brauchen echte Zeit
Wir leben in einer schnellen Zeit. Das ist ja kein Geheimnis.
Bei drei Kindern und einer Selbständigkeit kann auch ich mich nicht von diesem Thema befreien. Multitasking könnte in manchen Wochen mein zweiter Vorname sein. Sieben Tage hat eine Woche im Schnitt, sieben zu wenig für das was das Leben oftmals von mir erwartet. Und so verläuft auch unser Familienalltag, wie der unzähliger anderer Familien, zwischen Sportvereinen, Emails checken und Haarspängchen kaufen, um nur wenige Beispiele zu nennen. Das Hauptwort des Satzes: zwischen.
Und wenn wir nicht aufpassen, sind wir mehr zwischen den Zeilen unterwegs als uns lieb ist. Durchaus nicht einfach. Wann also begegnen wir uns?
Nach den Englischvokabeln?
Vor dem Abendbrot?
Oder während der Steuererklärung?
Manchmal scheint alles nicht zu passen und so laufen wir von gleich, zu später, von morgen bis zur nächsten Woche. Den Sandkuchen backen wir dann einmal im Jahr gemeinsam auf Mallorca.
Nein, da hört der Spaß doch auf. Wir brauchen echte Zeit. Jetzt. Nicht später.
Und da geht es klar um Qualität, nicht um Quantität, was wiederum unsere volle Aufmerksamkeit fordert.
Die einzige Chance, die wir haben um dem Alltagshamsterrad zu entrinnen, ist das wir uns echte Zeit miteinander nehmen
So können wir darauf achten, ob wir mit unserer Aufmerksamkeit wirklich bei unserer 10-jährigen Tochter sind, wenn sie uns von dem neuesten Youtube-Video erzählt oder ob wir in Gedanken schon die Spülmaschine ausräumen. Wir können an der Vielfalt der Anforderungen teilweise nicht viel tun, aber wir können uns bemühen mit unserer Aufmerksamkeit wirklich beim anderen zu sein. Das kann durch bewusstes Zuhören geschehen oder durch einen Sandkuchen, den man mit völliger Hingabe mit seinem Dreijährigen backt. Am besten auf dem Spielplatz um die Ecke.
Kinder spüren wenn sie wirklich im Mittelpunkt sind
Diese Momente müssen gar nicht ewig lang sein. Kurz und gut ist manchmal mehr wert. Und ehrlich sollten wir sein, wenn wir eben diese Aufmerksamkeit gerade nicht wirklich geben können. Wenn wir ausdrücken, dass wir gerade jetzt nicht richtig zuhören können, heißt das auch was. Es bedeutet, dass was Du mir sagen möchtest ist mir zu wichtig und ich will Dir richtig zuhören können. Ich will Zeit haben, wenn Du mir etwas mitteilst.
Diese Unterscheidung ist sicherlich eine kleine aber durchaus feine und oftmals führt sie zu mehr Bewusstheit auf allen Seiten und so im besten Falle auch zu mehr echter Zeit.